Rede zur Stadtratssitzung 17.11.2020

REDE zum Stadtrat (Franz Wosnitza, Fraktionsvorsitzender)

Sitzung am 17.11.2020, Stadthalle Landstuhl

TOP 2  Stadtumbau – KAISERSTRASSE -

12-07.2017     Bescheid über Aufnahme Landstuhls in das Förderprogramm

19.10.2017      Auftakt

08.11.2017      1.Bürgerworkshop

16.01.2018      BauASS

23.01. Stadtrat >> Beteiligten Ergebnis: 
                       Polizei empfiehlt EINBAHNREGELUNG Kaiserstr.

Jan. 2019        Finanzierung gescheitert

12.08.2019      Info an den Stadtrat

Da wurde viel Zeit vergeudet und jetzt wird alles schnell abgehandelt.

 

Beim Schmökern auf der Interseite der Fa. R+T gelesen:

Die Stadt Pforzheim beabsichtigt, die vom Kfz-Verkehr dominierte Zerrennerstraße, die heute die Innenstadt durchschneidet, zu einem Stadtboulevard umzugestalten. Hierfür sollen die Kfz-Verkehrsflächen stark reduziert, großzügige Fuß- und Radverkehrsflächen geschaffen und die Gestaltungsqualität deutlich verbessert werden. Die Trennwirkung der Straße wird dadurch erheblich gemindert, Fuß-, Rad und Öffentlicher Verkehr werden gefördert und ein Straßenraum hoher Aufenthaltsqualität entsteht. Sofortmaßnahmen wurden im Herbst 2014 bereits umgesetzt.

R+T ermittelte mit Hilfe eines Verkehrsmodells die zu erwartenden Verkehrsverlagerungen ins umgebende Straßennetz. Die verkehrstechnische Machbarkeit wurde durch ein mikroskopisches Simulationsmodell nachgewiesen

In Landstuhl wird das ohne Grundlagen und Simulation oder Probebetrieb einfach so beschlossen!

Das war zur Einführung in die Problematik in Ordnung aber keine Finale Entscheidungshilfe.

Für die Öffentlichkeitsarbeit wurde die Gestaltung des Straßenraums mit den Sofortmaßnahmen in Zusammenarbeit mit pixellab.GmbH fotorealistisch visualisiert.

R+T schreibt:

……….gelungene Beispiele für die Reparatur autogerechter Straßenräume in Ulm, Ludwigshafen, Pforzheim und Kaiserslautern. 

Dabei geht es um die Rückgewinnung von Kfz-Verkehrsflächen für andere Verkehrsteilnehmer und für Straßenrandnutzungen, ein verträgliches Miteinander.

 

Wir haben Radwege im Plan, das ist gut. Da sind auch viele gute Details insgesamt im Plan, aber wenn die Staus nicht beseitigt werden und die Aufenthaltsqualität nicht erheblich verbessert werden, macht es keinen Sinn. Der Verkehr muss verteilt werden. Man merkt an vielen Stellen das die handelnden Personen die Probleme in Landstuhl nicht wirklich kennen.

Fazit aus dem Gutachten:

Für die Kaiserstr.: durch den Einbahnverkehrist ein leichteres Queren der Straße, mehr Spielräume, höhere Aufenthaltsqualität machbar, ein spürbarer Gewinn und auf Parkstände muss NICHT verzichtet werden. Mehr Sicherheit für die Fußgänger.

# Eine Zufahrt zwischen Königstr. und Philipp-Fauth-Str. ist keine vorhanden also kein Hinderniss für diese Lösung.

# Die Auffahrt zum Gymnasium ist von 2 Seiten möglich und wird auch heftig wahrgenommen. Wieso weiß das der Gutachter nicht?

# In der Kaiserstr., v.-Richthofenstr., Lindenstr. sind überall Parkplätze, also auch dieses Argument ist entkräftet.

# Wollen wir in der Kaiserstr. Parkplätze streichen und in der v.-Richthofenstr. oder Lindenstr. Parkplätze erhalten?

# Wenn eine Autofahrspur wegfällt, bei Einbahnregelung, wieso kann dort kein Fahrradstreifen gebildet werden, damit Radfahrer auch gegenläufig fahren können. Dann kann auch die Fahrradstr. der LBM integriert werden! Und es ist ein weiteres Argument in der Stadt Rad zu fahren.

 

Lindenstr.:

Die angebliche Gefahr in der Lindenstr. durch die abknickende Str. am Rathaus und die Parkplätze links ist für uns nicht erkennbar.

Gegenüber der Post am ehemaligen Grosso Markt – die Parkplätze rechts verhindern absolut die Einsicht in die Römerstr. und umgekehrt in die Lindenstr. nach links.

Wie schon erwähnt könnten die Bushaltestellen in die Ringstr. verlegt werden. Das wäre für die Kinder vielleicht auch sicherer ! ! ! !

Für die v.-Richthofen-Str. und die Lindenstr. gilt Tempo 30, wie für die gesamte Innenstadt. Wieso sollten sich Autofahrer gerade in diesen Straßen nicht daran halten? 
Wie stichhaltig ist dbzgl. das Gutachten?

LKW raus aus der Stadt. Überall im Gutachten wird auf den LKW-Verkehr hingewiesen. Wieso? Eine Durchfahrt ist jetzt schon nicht gestattet. 

Ausserdem evtl. eine Begrenzung des Lieferverkehrs von 09:00 bis 11:00 Uhr und fertig.

 

Wir jonglieren hier nur Autos und Parkplätze hin und her und diskutieren dann nur noch wo eine Parkbank aufgestellt wird. Die wirklichen Probleme werden nicht angegangen.

Ein gutes Parkleitsystem und ein Parkhaus am Schlachthof würden viel mehr dazu beitragen als einzelne Parkplätze in den wichtigen Straßen der Stadt.

1.) Den Verkehr Stadteinwärts aus Hauptstuhl, Ramstein, Kindsbach, Atzel/Bann/Mittelbrunn, gegenläufig durch die 600 mtr. lange Stadtmitte Landstuhls zu führen halten wir für einen Jahrhundert-Irrtum. Zusätzlich die Busse vom Neuen Markt durch dieses Nadelöhr Kaiserstr. nach Hauptstuhl und Ramstein zu schicken ist eine unglaubliche Fehlentscheidung. 

 

2.) Die FWG glaubt nicht bedingungslos einem Gutachten, welches mit wenig Ortskenntnis und ohne Simulationsmodelle zur Entscheidung gebracht werden soll.

Auch wir in der FWG sind Bürger die zum Teil seit Jahrzehnten in dieser Straße gelebt haben und heute täglich dort zugange sind, dort Liegenschaften haben, die gewerblich genutzt werden und die Landstuhl zu jeder Tag und Nachtzeit persönlich erlebt haben.

An der berühmten Landstuhler „Spitz“ können alle Bürger sehen das vor dem Stau auch nach dem Stau ist. Die Theoretiker wissen halt scheinbar nicht alles.

Überall wird über die Auswirkungen des Klimawandels geredet. Wer sich darüber nur etwas informiert erfährt das dem Auto viel zu viel Aufmerksamkeit und Parkraum geopfert wird. Leider wird man auch in Landstuhl als Spinner abgetan wenn man darauf hinweist.

Die Gewerbetreibenden haben reihenweise, trotz Gegenverkehr, Landstuhl verlassen und wohnen meist auch nicht in Landstuhl. Aber alle wollen kurz vor der Beschlussfassung alles besser wissen. Um zukünftig Gewerbe in unserer Stadt zu haben brauchen wir eine bessere Aufenthaltsqualität und Erlebnisse. 

Die Kunden der Zukunft wollen nicht mehr mit dem Auto ins Schaufenster fahren, sondern bummeln, Eis essen, Spaß haben und Einkaufen. Dazu braucht man andere Verhältnisse und beruhigte Straßen, eine Aufenthaltsqualität, denn eine gute Erreichbarkeit die haben wir in Landstuhl sicher.

Zum Stadtumbau gehören auch Mobilitätskonzepte wie z.B. einen Elektrobus der ständig zwischen Schwimmbad und Kaufland Menschen befördert u.v.m.

 

3.) Den Bürgern ist hoch und heilig versprochen worden das ihnen der Stadtumbau vor einer Entscheidung des Rates vorgestellt wird. 

Wir protestieren hiermit im Namen der Bürger gegen die heutige Entscheidung für die Kaiserstraße. 
Wir verlassen deshalb für diese Abstimmung den Saal, denn wir wollen nicht mit den anderen Parteien für diese Entscheidung verantwortlich gemacht werden können!